Was ist die PSI Theorie?
Februar 16, 2022Die Faszination Mensch. Die Psyche des Menschen ist beeindruckend, weitschichtig und faszinierend. Das ist vermutlich der Grund, dass viele Menschen ein enormes Interesse für die Psychologie entwickeln. Jeder hat sich mal die Frage gestellt, wieso ein Mensch in einer gewissen Lage sich so verhaltet, wie er sich eben verhaltet. Was genau wirkt sich auf sein Verhalten aus? Was hat ihn geprägt und zu der Person gemacht, die er heute ist? Immer wieder werden wir mit der Psychologie konfrontiert, denn sie befasst sich nicht nur mit der menschlichen Verhaltensweise, sondern gleichermaßen mit der Seele. Sie kann dem Menschen bei psychischen Beschwerden behilflich sein.
Die zwei Seiten der Psychologie
Grundsätzlich unterscheidet man in der Psychologie zwischen der Grundlagenforschung und der praktischen Psychologie. Die erste befasst sich mit verschiedenen Theorien, während die praktische darauf konzentriert ist, die Probleme in der Praxis zu beheben. Psychologie umfasst unterschiedliche Gebiete wie Persönlichkeitsentwicklung, Verhalten, Motivation und viele andere. Da es eine Wissenschaft ist, welche sich mit mehreren Fachgebieten befasst, gibt es eine große Anzahl an Theorien in der Psychologie. Eine davon ist die PSI Theorie (Persönlichkeitstheorie) von Julius Kuhl. Sie vereint relevante Thesen unterschiedlicher Persönlichkeitstheorien mit einer großen Zahl von Ergebnissen aus der experimentellen und der Neuropsychologie. Und doch interpretiert diese Theorie das Verhalten des Menschen vollkommen anders, als uns das sonst bekannt ist. Die traditionelle Psychologie erklärt das Verhalten von Menschen, indem auf persönliche Einstellungen, Wünsche oder Willen hingewiesen wird. Die PSI-Theorie dagegen zeigt, dass unsere Befindlichkeit anders herbeigeführt sein kann, nämlich durch die Zusammenarbeit gewisser psychischer Systeme in uns. Sie deutet auf den Einfluss von Gefühlen, aber auch Motiven bei menschlichem Verhalten und Tun, was die Grundlagen für positive Veränderungen und leichteres Lernen sind. Das bedeutet, dass das Handeln des Menschen durch das Zusammenspiel von vier Gehirnsystemen erfolgt:
Dem IG (Intentionsgedächtnis): Dieses System steht für die Handlungsplanung.
EG (Extensionsgedächtnis): Ist zuständig für die Zielbildung.
OES (Objekterkennungssystem): die Fähigkeit zur Ergebniskontrolle.
IVS (Intuitive Verhaltenssteuerung): Das System dient zur Ausführung der Ziele.
Wenn nur ein Glied dieser Systeme „schwächelt“ kann sich das negativ auf uns auswirken. Das äußert sich in fehlender Motivation oder beeinträchtigter Entscheidungskraft.
Die treibende Kraft
Bei der Motivation handelt es sich um die Entwicklung der Begeisterungsfähigkeit und der Bereitschaft, etwas zu vollbringen. Trotz des Wissens, was uns für unsere Zufriedenheit fehlt, holen wir häufig nicht alles aus uns heraus. Ist ein Mensch in der Lage, sich selbst zu motivieren, auch wenn es mal nicht so gut läuft, dann kann er daraus wertvolle Kraft entnehmen, die ihm beim Umsetzen seiner Ziele von enormen Nutzen ist. Schaffen wir es, die Gehirnsysteme miteinander interagieren zu lassen, so wird das Erreichen beruflicher wie privater Ziele zum Kinderspiel. Die PSI Theorie kann uns dabei helfen zu erfahren, was der Beweggrund für unser Handeln ist, wie markant verschiedene Motive sind und ob Abweichungen zwischen unseren Wünschen und Zielen vorhanden sind.
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