Warum man eine Patientenverfügung haben sollte
Februar 15, 2022Die Patientenverfügung ist eine Möglichkeit, um die Vorsorge für eine Krankheit, einen Unfall und das Alter zu regeln. Mit ihr wird festgelegt, welche medizinischen Maßnahmen in bestimmten Situationen durchgeführt werden sollen, oder welche zu unterlassen sind. Die Patientenverfügung stellt sicher, dass er eigene Wille berücksichtigt wird, wenn man selbst nicht mehr in der Lage ist sich zu äußern. Doch warum sollte man eine Patientenverfügung haben?
Berücksichtigung des eigenen Willens
Nichts im Leben ist vorhersehbar und schnell kann es passieren, dass eine Krankheit oder ein Unfall einem Menschen einen Schicksalsschlag verpassen. Wer nun ärztlich behandelt wird, hat keinerlei Möglichkeit darauf noch Einfluss zu nehmen, da man sich oft dazu nicht mehr äußern kann. Die Patientenverfügung stellt sicher, dass Ärzte und Pflegepersonal den persönlichen Willen zur Behandlung berücksichtigen. Als Patient kann man beispielsweise festlegen, dass man keine lebenserhaltenden Maßnahmen, wie eine künstliche Ernährung wünscht.
Entlastung der Angehörigen
Wenn Betroffene auf der Intensivstation liegen, ist das für Angehörige eine große Belastung, den häufig müssen diese entscheiden, wie die Behandlungsmaßnahmen fortgesetzt werden. Mit einer Patientenverfügung kann dies im Vorfeld bereits geregelt werden. Hiermit wird nicht nur sichergestellt, dass in einem solchen Fall der eigene Wille berücksichtigt wird, sondern auch die Angehörigen werden entlastet, da sie wissen, dass alle Maßnahmen nach dem Wunsch des Patienten ausgeführt werden.
Organspende regeln
Wer eine schriftliche Patientenverfügung erstellt hat, benötigt keinen Organspendeausweis, da dies bereits in der Patientenverfügung geregelt werden kann. In der Patientenverfügung kann genau definiert werden, welche Organe man im Todesfall spenden möchte. Sollte der Fall eintreten, dass bereits ein Organspendeausweis und eine Patientenverfügung erstellt wurden, die Inhalte aber nicht identisch sind, dann gelten die Angaben der Patientenverfügung. Übrigens kann man mit der Patientenverfügung digital die Patientenverfügung selbst direkt online erstellen.
Selbstbestimmung erhalten
Wer eine Patientenverfügung hat, kann seinen eigenen Willen im Ernstfall durchsetzen. Falls keine Patientenverfügung vorliegt, wird im Ernstfall ein gesetzlicher Betreuer, in der Regel der nächste Angehörige, dazu bestimmt, die Entscheidungen zu treffen. Das ist oft nicht nur schwer für diese Person, sondern kann auch im Konflikt zur Entscheidung des Patienten stehen. Wer eine Patientenverfügung hat, kann genau festlegen, welche Maßnahmen und Situationen er ablehnt.
Nur schriftlich gültig
Vielleicht hat man mit den Angehörigen den Ernstfall schon mal besprochen und diese wissen, was der Wunsch ist. Seit dem 01. September 2009 reicht eine mündliche Aussage allerdings nicht mehr aus. Eine Patientenverfügung muss schriftlich erstellt, ausgedruckt und unterschrieben werden. Insofern dort alle Angaben korrekt sind, müssen sich Ärzte und das Pflegepersonal genau an diese Anweisungen halten. Ärzte, die sich nicht daran halten, verstoßen sonst gegen das Selbstbestimmungsrecht und würden sich strafbar machen.
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